Gesellschafterversammlung der EIKOM 2022

EIKOM behauptet sich in der Corona Pandemie

Nach den massiven gesellschaftlichen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie kehrte am 9. Juni 2022 ein Stück Normalität für die Gesellschafter der EIKOM zurück. Nach zwei Jahren virtueller Ver¬sammlungen trafen sich die Mitglieder von Deutschlands führender Einkaufsgesellschaft der mittel¬ständischen Möbelindustrie beim Büromöbelhersteller und EIKOM-Neumitglied Febrü in Herford zum Auftakt der ersten Präsenzveranstaltung seit November 2020. Die offizielle Gesellschafterver¬sammlung, die im historischen Ambiente des ehemaligen Marienfelder Zisterzienser-Klosters und heutigen Residence stattfand, stand nicht nur im Zeichen des Jahresabschlusses 2021. Ein Impuls-Vortrag zu den Auswirkungen des im letzten Jahr verabschiedeten Lieferkettengesetzes sowie der Outlook auf die konjunkturelle Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Möbelbranche lieferten den fast vollständig anwesenden Gesellschaftern wichtige Informationen für die tägliche Arbeit. Die Besichtigung der auf den neuesten Stand der Technik optimierten Febrü-Produktion rundete das Programm ab. Die nächste Gesellschafterversammlung ist für den 24. und 25. November 2022 geplant.

EIKOM-Geschäftsführer Frank Monkenbusch präsentierte in seinem von Zahlen geprägten Rechen¬schaftsbericht den 29 Küchen- und Büromöbelherstellern, Produzenten für Wohn-, Schlafraummöbel und Ladeneinrichtungen ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021. „Das Einkaufsvolumen bewegte sich in den zurückliegenden beiden Pandemiejahren auf konstant hohem Niveau“, so Frank Monkenbusch, „und auch die Leistungsvergütung für unsere Mitglieder konnte durch ein konsequentes Kosten¬management gesteigert werden.“ Mit einem Anteil von 47 % bleibt das Segment Wohnen/Schlafen Spitzenreiter in der Umsatzverteilung, gefolgt von der Sparte Büro/Ladenbau, die ihre Einkaufsum¬sätze von 2016 auf 2021 um 63% steigern konnte und nun 22% zum Umsatz beiträgt. Und die Aus¬sichten für das laufende Geschäftsjahr fallen trotz aller Unwägbarkeiten, die die Inflation mit z.T. zweistelligen Preiserhöhungen für Rohmaterialien, die Gas- und Corona-Krise sowie Lieferengpässe und Ukraine-Krieg für 2022 bedeute, durchweg positiv aus. „Die Auftragssituation der EIKOM-Gesell¬schafter ist nach wie vor gut und das Auftragspolster komfortabel“, so Frank Monkenbusch, „aber viel wird davon abhängen, ob die gestörten Lieferketten nicht noch weiter unter Druck geraten.“ Der Einkaufsumsatz soll 2022 um 4,4% gesteigert werden.

Im vergangenen Jahr stießen mit der Beeck Küchen GmbH, der Febrü Büromöbel Produktions- und Vertriebs GmbH und Loddenkemper Raumsysteme GmbH & Co. KG drei weitere Unternehmen zur EIKOM. Am 1. Januar 2022 folgte die Goldbach Kirchner raumconcepte GmbH. Aktuell arbeitet die EIKOM, die Anfang Mai 2022 ihren Sitz nach Rheda-Wiedenbrück verlegt hat, mit 160 Lieferanten zusammen. Turnusmäßig standen 2022 Beiratswahlen an. Helmut Kriege von der Oeseder Möbel-Industrie Mathias Wiemann GmbH & Co. KG und Bernhard Hartmann von der Hartmann Möbelwerke GmbH stellten sich nicht mehr zur Wiederwahl. Neu im achtköpfigen Beitrat sind Steffen Urbschat (Oeseder), Timo Frese (KH System) und André Files (Febrü).

Der Deutsche Bundestag verabschiedete im Juni 2021 das Gesetz zu unternehmerischen Sorgfalts-pflichten in Lieferketten. Das Lieferkettengesetz tritt am 1. Januar 2023 in Kraft und gilt zunächst für Unternehmen ab 3.000 Mitarbeiter, ein Jahr später dann für Firmen mit 1.000 Mitarbeitern. Diese Unternehmen müssen bis zu den jeweiligen Stichtagen überprüft und dokumentiert haben, dass in ihren Wertschöpfungsketten keine Menschenrechts- und Umweltrechtsverletzungen vorliegen. Ziel des Gesetzes ist es, dass Mindeststandards eingehalten werden. Darauf wies Dr. Ralf Blaha, Dr. Blaha Management Consulting, in seinem Vortrag „Praxisnahe Umsetzung für KMU“ hin. Blaha plädierte dafür, sich frühzeitig auf das Gesetz vorzubereiten und die Umsetzung als eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit zu verstehen.

Seit Monaten zeigen die Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute nach unten. Der Geschäfts-klimaindex des renommierten ifo-Institut weist allerdings für die Möbelindustrie im Mai eine Dis-krepanz auf, denn laut ifo ist das „Klima“ schlechter als die tatsächliche Lage. Darauf wies Christian Langwald, Leiter Wirtschaft VHK/VDM, in seinem detaillierten Vortrag zur Situation der deutschen Möbelindustrie hin. Bei der Frage, ob es in der 2. Jahreshälfte 2022 zu Nachfragerückgängen komme, zeigt sich die Branche unschlüssig. „Keiner kann voraussagen“, so Frank Monkenbusch, „ob es wirklich dazu kommt. Die größten Herausforderungen für die Branche bestehen, wie Christian Langwald ausführte, eher im Fachkräftemangel, gestörten Lieferketten und den Einstieg in die Kreislaufwirtschaft, die mit dem Green Deal der EU vorgegeben wurde“.

Den Auftakt der 1. Gesellschafterversammlung im Jahr 2022 machte die Werksbesichtigung von Fa. Febrü. Begrüßt wurden die 36 Teilnehmer von Geschäftsführer Christian Stammschroer sowie André Files, Leiter Strategischer Einkauf, und Bernd Kröger, Leiter Vertrieb. In drei Gruppen wurden die EIKOM-Gesellschafter durch die unterschiedlichen Bereiche des Werkes in Herford geführt.

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